RunnerNeu02.06.2025Montag, 02. Juni 2025 00:020 gefällt das
Runner
Dominik Leinen
Beilingen
Deutschland . RP
Für September hatte ich meinen kompletten Dienstplan mit einem Kollegen getauscht, um die ersten beiden Wochenenden frei zu haben. Denn mit onride sollte am 14.09. der Europa Park besucht werden, am Wochenende zuvor standen zwei Parkbesuche mit dem FKF auf der Agenda. Die waren ursprünglich Teil der Bavaustria-Planung, fielen mit Blick auf den FKF-Eventplan aber frühzeitig aufgrund der noch nicht fertigen Neuheiten wieder raus. Nun sollten sie eben nachgeholt werden - auch wenn wir beim ersten Ziel zwischenzeitlich skeptisch waren, ob die ersehnte Neuheit überhaupt noch in der Saison 2024 eröffnen würde. Gut drei Wochen vor unserem Besuch war es dann aber doch endlich soweit, sodass wir am frühen Morgen des 07. Septembers voller Vorfreude nochmals gen Bayern aufbrechen konnten. Glücklicherweise übernahm diesmal mko1994 das Steuer, ich musste um kurz vor drei in der Früh lediglich die (nicht ganz routenoptimierte) Stunde bis zum Mitfahrerparkplatz Koblenz-Metternich überstehen. Die übrigen rund viereinhalb Stunden konnte ich die Augen nochmal etwas ausruhen lassen, bis wir gegen 8:45 Uhr die Ausfahrt Bad Wörishofen nahmen, an der wir vier Monate zuvor noch vorbeigerauscht waren.
Bei bestem Wetter füllte sich der Platz vor dem kleinen Eingangshäuschen nach und nach mit den fast 40 Event-Teilnehmern des FKF.
Mit Sonderprogramm hatten wir für den Tag 37€ bezahlt. Gegen 9:30 Uhr gewährte man uns schonmal Einlass.
Denn vor Parköffnung sollten wir ein paar Backstage-Einblicke beim Sky Rafting erhalten.
So jedenfalls der Plan. Wir warteten jedoch vergeblich auf den versprochenen Mitarbeiter der Technikabteilung.
Dort wo nun die die Tische links am Zaun stehen, hatte 2012 ein Star Shape von Zierer eröffnet, der aus dem englischen Blackpool Pleasure Beach übernommen worden war. Nach der Saison 2019 wurde die Anlage wieder nach England verkauft und sollte wohl im Fantasy Island aufgebaut werden. Bisher ist es jedoch offenbar bei einer Lagerhalle der Mellors Group geblieben. Aber zurück zum Skyline Park, wo kurz nach 10 Uhr das Rafting in Betrieb genommen wurde - ohne vorherige Führung für uns. Der ein oder andere nutze die Gelegenheit zumindest für die ersten Fahrten des Tages.
Auch die frisch eröffnete Neuheit der Saison gegenüber wurde wenig später schonmal getestet. Dazu am Ende des Berichts mehr.
Denn inzwischen hatte sich ein anderer Techniker erbarmt, uns wenigstens ein paar Dinge zur Rafting-Anlage von außen zu erklären.
Der Kollege hatte sich wohl kurzfristig krankgemeldet und den Termin mit uns hatte offenbar niemand sonst auf dem Schirm gehabt.
Als Wet 'n' Wild debütierte das Rafting 2005 auf der Kirmes, ehe es 2010 eine feste Heimat im Skyline Park fand.
Im Anschluss wanderten wir direkt wieder zurück zum Eingangsbereich, wo uns schließlich Junior-Chef Daniel Löwenthal in Löwis Restaurant empfing.
Nachdem alle im separierten Raum Platz genommen hatten und mit Getränken aufs Haus versorgt worden waren, entschuldigte sich der Sohn des Parkgründers Joachim Löwenthal erstmal für den holprigen Start mit der nicht ganz nach Plan verlaufenen Backstage-Führung. Die anschließende Gesprächsrunde entschädigte uns dafür jedoch komplett. Unsere Fragen wurden nicht nur sehr ausschweifend, sondern obendrein äußerst offenherzig beantwortet. So wurde SBF ein fähiger Verkäufer attestiert, der den Vater zu den jüngsten Neuheiten hatte bequatschen können. Im Nachhinein hätte man wohl doch lieber mehr auf Qualität statt Quantität gesetzt. Für das in der Schublade liegende Angebot eines renommierten Herstellers müsse man nun eben erstmal wieder etwas sparen. In jedem Fall wolle man verstärkt auch Thematisierung einbringen und die vorherrschenden Strukturen aufbrechen. Aktuell steht ja jede Attraktion im Grunde für sich links oder rechts der Wege. Neue Bahnen sollen eben auch mal Wege kreuzen und mit anderen Attraktionen interagieren, um den Park organischer und zusammenhängender wirken zu lassen. Auch zum Schicksal der nostalgischen Achterbahn packte Daniel Löwenthal aus. Der Schwarzkopf Wildcat war demnach trotz einer großen Renovierung im Jahr 2015 nicht mehr betriebsfähig zu halten. Mit der uns gelieferten Begründung, dass die rostenden Schienen irgendwann nicht mehr ausgebessert werden könnten, weil schlichtweg keine Substanz mehr zum Ausbessern vorhanden sei, leuchtet das sogar mir ein. Nach der Saison 2022 musste die Bahn den Park daher verlassen. Abgeholt (nach den Erzählungen wohl im Stile von "Kuseng kommt abholen" ) wurde die Anlage von einem gewissen Norbert Witte, der damit wieder auf Reisen gehen wollte. Dass man die Achterbahn tatsächlich nochmal im Einsatz sehen wird, bezweifelte Herr Löwenthal aber. Und bisweilen hat man ja auch nichts mehr von diesem Projekt gehört. Interessant fand ich auch die Verweise auf meinen Heimpark, beim Eifelpark sitzt ja mit Nadine Löwenthal Daniels Schwester am Steuer, sodass man sich hier und da gerne mal austauscht und zündende Ideen adaptiert.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was uns in Zukunft erwarten wird und bedanke mich für diese äußerst detaillierten Einblicke.
Bis wir dann auf den Skyline Park losgelassen wurden, war es tatsächlich bereits 12:30 Uhr.
Mein Erstbesuch im Jahr 2013 hatte übrigens im Rahmen eines Usertreffens von RCT-3.org stattgefunden.
Die Tarzanseile brachten sofort wieder Erinnerungen hoch. Dort hatten wir damal so viel Spaß, dass sich ein Teilnehmer die Schulter ausgekugelt hatte.
Seither zogen ganze vier neue Counts im Skyline Park ein - und vier verschwanden auch. Erstes Ziel war dennoch eine mir bereits bekannte Anlage.
Der Rest meiner Gruppe war nämlich zum ersten Mal hier und wollte den einzigartigen Sky Rider testen.
Der 2001 eröffnete Prototyp des Gyroflyers war eine der letzten Bahnen des niederländischen Herstellers Caripro, der ausschließlich Single Rail Suspended Coaster baute. Eine Übernahme durch Vekoma bedeutete noch im selben Jahr das Aus der Firma, denn Vekoma ging selbst Pleite und liquidierte für den Neustart die frisch erstandene Marke Caripro. Schade, denn ich finde diese Monorail-Hängebahnen eigentlich ganz cool. Vor allem in der hiesigen Version mit den vier recht offenen Sitzen samt Drehung. Und mit Vekoma im Rücken hätte man da bestimmt noch einiges rausholen können. Größter Schwachpunkt ist nämlich die Abfertigung, bei der im Grunde alles manuell gemacht werden muss. Entsprechend dauerte es rund 20 Minuten, bis wir durch den Himmel stürmen konnten (in RCT3 hieß dieser Bahntyp Himmelsstürmer). Leider blieb es an diesem Tag bei einer einzigen Fahrt.
Quasi gegenüber wartete mit Flotter Otto dann auch der erste für mich neue Count. Hier saßen wir auch deutlich schneller im Zug.
Die 2023 eröffnete Kinderachterbahn ist ein Double Mine Train Extended von SBF, baugleich zu Wicky im Familienland Pillersee.
Für den flotten Otto wurde die Station der 2020 geschlossenen Bobcart Bahn wiederverwendet.
Weiter gen Osten pilgernd stießen wir auf den Sky Spin. Der Spinning Coaster SC2000 von Maurer war 2013 die Neuheit der Saison.
Wobei die Anlage nicht frisch von Maurer kam, sondern nach wenigen Jahren auf der Kirmes ab 2003 im englischen Camelot Theme Park stand.
Die Fahreigenschaften haben sich 11 Jahre später überraschenderweise nicht verbessert, eher im Gegenteil. [/upic ]
Und während die Schwester für ihre Wilde Maus extra Wendeltreppen hat anfertigen lassen, reichte es hier nur für Gerüsttreppen zu den Evakuierungsplattformen.
Obwohl es auch damals schon reichlich Freiflächen im Skyline Park gab...
wurde der Sky Spin auf einem frisch erschlossenen Feld am östlichen Parkrand platziert. Inzwischen kamen nicht nur einige Bäume hinzu.
Die Bahn steht nun auch fast mittig im Park, nachdem auf weiteren fast 400 Metern Felder mit Attraktionen bebaut wurden.
So entstand 2015 direkt hinter dem Sky Spin ein Splash Battle von SBF mit Feuerwehr-Theming. Inklusive ausgemustertem Drehleiter-Fahrzeug.
Verschiedene Quellen geben Stanic als Hersteller an. Ich vermute, das war lediglich der Name des Unternehmens, das den Betonkanal erstellt hat.
Gegenüber entstand im selben Jahr der Bergmann-Spielplatz Kids Farm mit kleineren Tiergehegen und weiter hinten einer Pferdereitbahn.
Direkt neben dem Splash Battle hatte zudem die frisch renovierte Schwarzkopf-Achterbahn einen neuen Standort erhalten, bis sie eben den Park endgültig verlassen musste. Deren Platz - oder zumindest einen kleinen Teil davon - nahm eine der drei ursprünglich bereits für 2022 geplanten Attraktionen ein, die wegen Lieferschwierigkeiten um ein Jahr verschoben worden waren. In diesem Fall ein Enjoy the Flight von SBF, wie ich ihn als Milanflug bereits im Taunus Wunderland testen konnten. Die hiesige Version mit Namen Looping Alois im Flughafen-Look sind wir daher nicht gefahren. Ein kleines Lob gibt es aber von mir für die Details, die Flieger sind - bezogen auf die Lackierung - allesamt echten Maschinen der schweizerischen und der französischen Luftwaffe, sowie der US-Army nachempfunden.
Je zwei der sechs Flugzeuge sind identisch, da hätte man zur Perfektion noch verschiedene Registrierungen aufpinseln müssen.
Einen weiteren Teil des einstigen Achterbahn-Platzes belegte die Aprés Ski Party von Fackler.
Das Laufgeschäft war erstmals im Sommer 2022 als Ersatz für die verschobene Achterbahn nahe des Raftings in den Skyline Park gekommen. Und weil besagte Achterbahn noch ein weiteres Jahr auf sich warten ließ, kam das Kirmes-Funhouse auch 2023 nochmal ins Allgäu. 2024 kam die Achterbahn zwar endlich, aber auch erst relativ spät. Aprés Ski verbrachte dagegen erneut die gesamte Saison im Skyline Park, wenn auch nicht mehr anstelle der neuen Achterbahn, sondern eben hier neben Looping Alois. Für 2025 ist bislang kein Gastspiel mehr bekannt.
2017 folgte die bisher größte Erweiterung des Parks mit nochmals 3 Hektar Fläche im Osten.
Mit hübsch angelegtem See samt Wasserfall. Die meisten der sieben Neuheiten platzierte man aber noch auf "altem" Gelände.
So wie den High Fly, ein Dance Party Maxi 360° von SBF.
Die Erweiterungsfläche diente primär dem Aufbau einer Achterbahn-Weltneuheit.
Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Also... ja, hier ist es beides. Aber ich meinte den Sky Dragster am Boden.
Der war der Prototyp des Spike Coasters von Maurer, der in Zusammenarbeit mit der Beutler Transport Systeme GmbH entstand.
Eigentlich als Transportsystem für Paletten in Lagern entwickelt, ist die Besonderheit der Zahnstangen-Antrieb.
Der zieht den als Motorrad gestalteten Wagen über die gut 270 Meter lange Strecke.
Und wer vorne sitzt kann dabei auch noch selbst das Tempo regulieren.
Bei nur einem im Einsatz befindlichen Wagen dauerte es eine knappe Stunde, bis uns die Race Control die Starterlaubnis gab.
Dabei sollte die Positionsbestimmung über QR-Codes (und sicherlich weitere Sensoren) auch den Einsatz mehrerer Fahrzeuge erlauben.
Wir gaben uns als Single Rider aus, denn jeder von uns wollte natürlich die Steuerung testen. Die Beschleunigung war schonmal nicht schlecht.
Zur Saison 2024 installierte Maurer am Ende der Beschleunigungsstrecke einen interaktiven Wasserfall.
Nun war der Spike Coaster von Anfang an nicht so wahnsinnig zuverlässig. Nachdem 2019 der zweite Spike Coaster im Mirabilandia eröffnet worden war, blieb der Sky Dragster im Folgejahr sogar komplett geschlossen, um die Technik auf den neuesten Stand zu bringen. Der Gesprächsrunde war jedoch zu entnehmen, dass der Park nach wie vor nicht wirklich zufrieden mit der Anlage ist und man nicht so ganz versteht, warum sich Maurer im Grunde nur noch auf dieses Konzept versteift. Trotzdem wurden am Rande des Parks auch schon die inzwischen auf Kreuzfahrtschiffen installierten Spike Coaster zu Testzwecken temporär aufgebaut, eine mutmaßliche Erweiterung des Sky Dragsters blieb jedoch aus. Der Wasserfall, um die Fahrt noch etwas aufzupeppen, wurde vom Park auch schnell als Schnapsidee identifiziert und nach kurzer Zeit wieder abgeschaltet, denn die zusätzliche Nässe war für die Zuverlässigkeit erwartungsgemäß nicht förderlich.
So geht es also doch trocken - und automatisch abgebremst - durch die erste Kurvenkombination.
Anschließend werden parallel zur Station zwei Airtimehügel mit bis zu 12 Metern Höhe überflogen.
Ob der Gashebel wirklich das Tempo regelte, vermochten wir nicht zu beurteilen. Aber der Boost-Knopf funktionierte hier in jedem Fall.
Und mit der zweiten Kurvenkombination setzt man auch schon wieder zum Landeanflug an. In der Abfahrt leider stark gebremst.
Also die Beschleunigung des Mopeds und die beiden Hügelchen machen Spaß. Der Rest geht so und die Kapazität ist halt für die Tonne.
Gegenüber entstand ein kleines, bayrisches Dorf mit gastronomischen Angeboten.
Dahinter wurde ein Festzelt für Firmen-Veranstaltungen errichtet. Der sehr hübsch gewordene Zugang war leider angesperrt.
Neben Bungee-Trampolinen und einem Pressluftflieger von SBF zog auch die größte transportable Wildwasserbahn der Welt in den Skyline Park.
Über die Kirmesplätze reiste die 650 Meter lange und bis zu 30 Meter hohe Anlage unter dem Namen Wildwasser 3. Für die Platzierung im Skyline Park (den sie zum Ende der Saison 2017 noch ein letztes Mal für das Oktoberfest verließ) erhielt sie zunächst eine neue Gestaltung mit Bauernhof-Bezug. Hier trug sie dann zunächst den Namen Wildwasserbahn 2, denn es gab bereits eine ehemalige Kirmes-Wasserbahn im Park. Die wurde dann 2018 an den Quasi-Schwesterpark in der Eifel abgetreten, sodass die einstige Wildwasser 3 nun schlicht Wildwasserbahn heißt.
Für eine Fahrt hat es bei uns am Ende des Tages leider nicht mehr gereicht.
Am Rande des bayrischen Dorfs eröffnete 2020 der Allgäuflieger als höchstes Kettenkarussell der Welt mit fast 150 Metern.
So die Angaben des Parks. Einige Quellen sprechen von "nur" 142 Metern. An der Weltspitze spielt man aber auf jeden Fall mit.
Am Fuße des Turms entstanden weitere Gebäude, die allerdings noch nicht fertig thematisiert wurden.
Für uns ging es nun wieder zurück in den älteren Parkteil mit dem Rafting.
Am Verbindungsweg zwischen diesem und dem High Fly wurde 2022 der Sky Circle platziert.
Es handelt sich damit bereits um den siebten Standort für den Zamperla Turbo Force innerhalb des Skyline Parks. Dieser scheint nun aber tatsächlich mal länger beibehalten zu werden, denn der Kirmes-Propeller erhielt hier erstmals eine aufgeschüttete, feste Station. Zuletzt stand er zwischen Sky Dragster und Wildwasserbahn, davor (also auch bei meinem bisher einzigen Besuch) war er westlich des Raftings positioniert. Diesen Platz nahm eine weitere der sieben Neuheiten des Jahres 2017 ein.
Der Kids Spin - die größere Version der beliebten SBF Spinning Coaster - sorgte bei uns dann auch für eine kleine Pause im Anschluss.
Die Drehung des mit alten Landwirtschaftsmaschinen umgebenen Counts war zu viel für den leicht angeschlagenen Brot.
Schließlich wurde es aber doch Zeit für die nach wie vor höchste - und inzwischen zweitälteste - Achterbahn des Skyline Parks.
Das gut 46 Meter hohe Sky Wheel war Ende 2004 der Prototyp des SkyLoops von Maurer mit dem neu entwickelten X-Car.
Die damals angedachte Erweiterung nach wenigen Jahren blieb bis heute aus.
Lediglich ein einziger SkyLoop wurde mit dem erweitertem Layout verkauft, nämlich Abismo in Madrid.
Somit folgt auf den senkrechten Lift lediglich eine Rolle in schwindelerregender Höhe, ehe der Wagenverbund in die Tiefe stürzt und durch die Station rauscht.
Man pendelt noch einmal hin und her, dann packt die Bremse am Lift zu und nach einer zweiten Runde wird man langsam in die Station herabgelassen.
So simpel und doch so genial. Auch wenn die Intensität nicht jedermanns Sache ist und die Fahreigenschaften besser sein könnten.
Im Anschluss gönnten wir uns ein kleines Mittagessen. Aber natürlich nicht an der Tanke. Ich selbst hatte Verpflegung für diesen Tag dabei.
Die anderen wurden am Wasserspielplatz (Bild von 2013) fündig. Der Bereich wurde nun für 2025 zum Piraten-Nest umgestaltet.
Frisch gestärkt folgten wir dem Parkbähnchen, das diverse Haltestellen des weitläufigen Parks miteinander verbindet, um den See herum zum Riesenrad.
Zu dessen Füßen erobert die Natur die Überreste einer Kartbahn zurück. Der Betrieb der Sky Karts war nach der Saison 2022 eingestellt worden.
Einen Überblick aus dem 40 Meter hohen Riesenrad kann man sich aber auch weiterhin verschaffen.
Beginnen wir diesen Überblick in südwestlicher Richtung, wo die Besucher künftig im Schatten parken können.
Der neue Hauptparkplatz des Skyline Parks mit über 2.100 Stellplätzen entsteht auf einer Fläche von acht Hektar entlang der Südseite zwischen dem Park und der Autobahn. Für den angesprochenen Schatten sorgt das Unternehmen Energiepark Ulm mit über 22.000 Solarmodulen, die einerseits grünen Strom mit einer geplanten Jahresleistung von 10.000 Megawattstunden liefern (von denen gut 12 Prozent direkt im angrenzenden Freizeitpark verbraucht werden sollen) und andererseits eben auch als gigantisches Carport dienen. Der Solarpark selbst ist inzwischen ans Netz gegangen, für den Parkplatz fehlt noch die Unterführung zum Park - der dann auch noch einen neuen Haupteingang an zentralerer Stelle bekommen soll.
Der 2015 am ehemaligen Standort der Schwarzkopf-Achterbahn eröffnete Hochseilgarten ist inzwischen schon wieder vom Parkplan verschwunden.
Beim Blick gen Osten werden die Ausmaße des Parks deutlich.
Zum Vergleich: So sah es dort noch 2013 aus.
Man beachte insbesondere den stark gewachsenen Baumbestand auf den Erweiterungsflächen.
Und gemäß Herrn Löwenthal besitzt man für künftige Erweiterungen auch schon die gesamten Flächen im Norden bis zur Bahnlinie.
Die nordwestliche Ecke des Parks hatten wir bisher noch gar nicht besucht. Zurück am Boden ging es also vorbei am Sky Rider dorthin.
Den Platz der an den Eifelpark abgetretenen Wildwasserbahn nimmt (zu einem kleinen Teil) seit 2019 eine Geisterbahn ein.
Die bis dahin größte in Deutschland reisende Geisterbahn wurde dem Schausteller-Kollegen Lehmann abgekauft.
Gebaut wurde die Geisterschlange mit einer über 3 Ebenen geführten Fahrstrecke von 260 Metern von Mack bereits im Jahr 1979. Nach 40 Jahren auf Reise wurde der Betrieb für Familie Lehmann zu aufwändig und auch zu teuer, sodass man sich schweren Herzens von der Geisterbahn trennte und sie an den befreundeten Joachim Löwenthal verkaufte. Zur Saison 2022 erhielt die Geisterbahn an ihrem Altersruhesitz nochmal eine Frischenzellenkur. So wurden die Stromschienen komplett erneuert, neue Licht- und Soundeffekte verbaut, und einige Szenen passend zur neu erdachten Story abgeändert. So richtig passen will die alte Kirmesbahn für mich aber trotzdem nicht zum Skyline Park.
Ganz im Gegensatz zum von Wald und Wasserflächen umgebenen Condor, der das bislang nördlichste Fahrgeschäft des Parks darstellt.
Der Hügel dahinter besitzt nicht nur zwei Wasserfälle, sondern kann auch erklommen werden - auch wenn dort nichts ist.
Die Anlage wurde 2009 aus dem Heide Park übernommen und ich bin froh, den Klassiker nochmal gefahren zu sein.
Auch wenn die Drehung eher lahm war. Aber zur Saison 2025 hat man den Condor nun leider seines Turms beraubt.
Der Sky Twister dreht sich jetzt also nur noch am Boden - das aber wohl immerhin wieder mit Vollgas.
Außerdem gibt es diesseits des Sky Wheels noch einen Mini Break Dance von SBF und den Autoscooter.
Eine Stunde vor Schließung führte uns der Weg nochmal kurz in den ältesten Parkteil mit der Baustellenfahrt.
Direkt gegenüber findet sich eine größere Halle, die ich unbedingt besuchen wollte.
Nicht wegen der Spielhalle im linken Teil, sondern wegen Zero Gravity im rechten Teil. Ursprünglich im Weltraum-Design und später mit Bergwerks-Gestaltung verbarg die Fassade zunächst das 4D-Motion-Kino Cinematrix mit Funhouse-Wartebereich. 2017 erfolgte nochmals eine Umgestaltung zur Fabrik und das Kino wurde durch einen Zero Gravity von SBF ersetzt. Also ein klassischer Rotor, wobei sich die milchigen Plexiglas-Wände hervorragend für Spielereien mit Lichteffekten eignen. Und das hat man im Skyline Park zusammen mit dem gelungenen Wartebereich tatsächlich sehr gut ausgenutzt. Atmosphärisch wirklich top.
Zum Schluss ging es wieder den ganzen Weg in den neuesten Parkteil, wo wir auch dieses blau-weiße Fahrgeschäft noch testeten.
Es handelt sich um den finalen der sieben von der Maschinenfabrik Klaus in Memmingen gebauten Allround, der 1968 an Josef Krug ausgeliefert wurde und ab 2013 unter Franz Kollmann die Kirmesplätze bereiste. Als 2022 die geplanten Neuheiten auf sich warten ließen, holte der Skyline Park unter anderem den Allround als temporären Ersatz in den Park. Offenbar kam die Anlage bei Besuchern und/ oder den Löwenthals so gut an, dass man das Fahrgeschäft einfach aufkaufte, komplett neu gestaltete und für 2023 zwischen Sky Dragster und Wildwasserbahn fest installierte.
Als Lufti-Kuss wirbeln die Gondeln nun in bis zu 16 Meter Höhe durch den allgäuer Himmel.
Vor Ort hätte ich nicht erwartet, dass dies eine alte Reise-Anlage war. Eine wirklich gelungene Umgestaltung also.
Schließlich warteten wir an der frisch eröffneten Neuheit des Jahres.
Zum einen auf die Preisverleihung der Parkrallye, die wir den Tag über online ausfüllen konnten. Den kleinen Pokal für die meisten richtigen Antworten nahm am Ende Anita mit nach Hause. Zum anderen sollten wir aber auch noch eine ERT zum Abschluss des Tages haben. Natürlich hier auf der jüngsten Achterbahn des Parks, die eben auch zu den ursprünglich für 2022 geplanten Neuheiten gehörte. Aber SBF - beziehungsweise in diesem Fall Visa Coasters, wie die 2023 ausgelagerte Achterbahn-Sparte der Italiener nun heißt - konnte nicht liefern. 2023 kam immerhin die Familienbahn Flotter Otto, aber der größere Prototyp ließ weiter auf sich warten. Auch die kleinere Version, die der ebenfalls in Bayern gelegene Churpfalzpark geordert hatte, musste auf 2024 verschoben werden. Letztere eröffnete dann im Juli 2024, einen Monat später folgte endlich die Berg & Tal Hetz im Skyline Park.
Bei beiden Anlagen handelt es sich um Family Launch Coaster, wobei für den Antrieb ein Reibrad-Launch sorgt. Im Falle von Berg & Tal Hetz führt dieser nach einem flachen Stück als Steigung auf die maximale Höhe von 15 Metern hinauf. Der erste Ruck kommt dabei durchaus überraschend - vor allem im letzten Wagen, wo man sich dabei noch in der Kurve aus der Station heraus befindet. Ansonsten wirkt der Launch aber eher wie ein etwas flotterer Lift. Vor allem oben raus geht ihm gefühlt irgendwie die Puste aus, wenn der Zug in einer sanften Rechtskurve über die Kuppe geschoben wird. Ein langgezogenes Tälchen führt in eine zweite Wendekurve, parallel zum Launchlift zieht sich das zweite Tal und direkt unterhalb der ersten Wende folgt die dritte Wende rechtsherum. Die führt nicht nur erstmals bis fast zum Boden, sondern dreht auch etwas weiter, sodass man diagonal durch die Mitte des Grundrisses hetzt. Dort erfolgt auch ein Richtungswechsel, die einzige Linkskurve des Layouts wird bodennah mit recht hohem Tempo genommen, dann geht es nochmal diagonal über einen kleinen Hügel, ehe man wieder nach rechts wendet.
Die finale Gerade ist dann noch mit zwei Hügelchen versehen.
Der zweite mitsamt des Tals dazwischen ist bereits mit Reibrädern versehen, die wohl als Bremse fungieren sollen. Sie quietschen aber irgendwie mehr als dass sie wirklich das Tempo verringern würden. Die ungebankte Kurve zur Station wird damit viel zu schnell genommen und die Insassen der vorderen Wagen werden ordentlich zur Seite geworfen. Auch die Reibräder in der Station vermögen den Zug nicht zu stoppen, zumindest nach der ersten Runde sollen sie das aber auch nicht, denn es wird direkt in eine zweite Runde durchgestartet. Nach dieser kommt der Zug dann auf dem Launch zum Stehen und wird von den Reibrädern schließlich zurück in die Station geschoben.
Ich weiß noch immer nicht so recht, was ich von der Bahn halten soll.
Den Launch bergauf zu führen und direkt in die erste Kurve übergehen zu lassen, finde ich ja schon irgendwie cool. Ein wenig mehr Dampf dürfte er zwar gerne haben, aber es soll ja auch eine Familienbahn sein. Das Layout ist für eine solche auch soweit ok, hintenraus werden die Kurven durchaus flott durchfahren. Was man sich bei dem Ende mit den Reibrädern gedacht hat, wüsste ich aber wirklich mal gerne. Das passt nämlich absolut nicht zu dem Versuch, mit Visa Coasters das Billoimage abzuschütteln. Das wirkt irgendwie so, als habe man bei den Testfahrten festgestellt, dass da doch noch ne Bremse hin müsste. Wegen des Tals mussten für den Fall der Fälle dann aber auch Reibräder her, also hat man die Bremswirkung wohl gleich auf diese übertragen. Und dass der (tatsächlich recht hübsche) Zug am Ende durch die Station durchrauscht und erstmal wieder zurück gebracht werden muss, kann für die Kapazität nicht allzu förderlich sein. Das klassische SBF-Rumpeln ist auch geblieben, im Großen und Ganzen gehen die Fahreigenschaften aber tatsächlich in Ordnung - wenn man mal von den Kurvenübergängen absieht. Es gibt also auf jeden Fall noch reichlich Luft nach oben, für einen SBF-Coaster ist Berg & Tal Hetz aber doch ganz nett.
Nach einer halben Stunde führte man uns durch den verlassen Park zum Ausgang.
Vorbei am schon schlafenden Wellenflieger. Am Riesenschiff gegenüber tobten sich einige noch aus.
Bei den Treckern war zum Teil auch schon die Luft raus.
Die aus einer alten Rutsche bestehende Schlangenröhre ist übrigens das letzte Überbleibsel aus dem Vorgängerpark in Stadtbergen.
In der Nähe des Ausgangs fiel mir diese Bank ins Auge, auf deren Plakette einem früheren Leiter des Fahrbetriebs gedacht wird.
Relativ schnell wurde sich dann verabschiedet, denn der Großteil der Gruppe würde sich am nächsten Tag ja schon wieder sehen. Außerdem hatten einige noch Pläne für den Abend. So bot sich der Augsburger Plärrer für einen abendlichen Kirmesbesuch an. Heidi als einzigen Count dort hatten mko1994 und ich aber eben schon im Mai in München abgehakt. Wir - also mko1994, der ausnahmsweise mich mit seiner Planung überraschte - hatten ein anderes Ziel. Auch wenn das so gar nicht auf dem Weg zum Hotel lag...
Fazit: Im Skyline Park wurden offensichtlich nicht nur richtige Entscheidungen getroffen. Und es wurde auch schon viel angekündigt, was dann am Ende doch ganz anders kam. Aber das ist eben auch das Schöne an einem solchen Familienbetrieb, man kann Pläne ohne großen Aufwand recht kurzfristig anpassen. Dank der aufschlussreichen Gesprächsrunde wurden einige der Entwicklungen des Parks tatsächlich deutlich nachvollziehbarer - auch wenn man selbst hier und da vielleicht doch anders entschieden hätte. So ein richtiges Konzept konnte ich beim Skyline Park bisher noch nicht erkennen, aber mit Daniel Löwenthal bin ich zuversichtlich, dass sich dies nun langsam ändern könnte. Die jüngsten Erweiterungen gehen auf jeden Fall schonmal in eine gute Richtung, auch wenn man sich da noch mit dem Billig-Kram von SBF rumschlagen musste. Ich hoffe einfach, dass diese Phase jetzt überstanden ist und man künftig auch bei den Fahrgeschäften mehr auf Qualität setzt. Denn gestalterisch kann man sich absolut nicht beschweren, auch die Landschaftsgestaltung beherrscht man im Allgäu sehr gut, wie der Vergleich mit meinem Besuch 11 Jahre zuvor beweist. Bevor man den Park außenrum erweitert, dürften für meinen Geschmack allerdings auch die Freiflächen mittendrin gerne noch aufgefüllt werden.
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SnoopNeu02.06.2025Montag, 02. Juni 2025 10:510 gefällt das
Snoop
Stefan Fliß
Herten
Deutschland . NW
Danke für den Bericht. Ich war 2021 zum ersten mal dort und vermutlich wird es auch lange Zeit bei diesem Besuch bleiben. Für mich ist der Park ein Sammelsurium von Attraktionen die überhaupt nicht zusammen passen. Auch wenn man ganz langsam anfängt Dinge zu thematisieren, ein richtiges Konzept kann ich im Park nicht erkennen.
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nobson84Neu05.06.2025Donnerstag, 05. Juni 2025 10:080 gefällt das
nobson84
Deutschland . NW
Auch von meiner Seite ganz herzlichen Dank für den Bericht. Ansonsten gilt für mich, was Snoop schreibt (außer dass ich 2021 durch 2022 ersetzen müsste).
Der Autor hat das Thema im falschen oder unpassenden Forum eröffnet.
Dieses im Katalog verzeichnete Thema hat fremdverlinkte Bilder, die inzwischen fehlen.
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Ich selbst hatte Verpflegung für diesen Tag dabei.
