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[BaWü complete] Tag 3.3: Flipped Funpark

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Runner Der Benutzer wurde geprüft und ist eine reale Person. Unterstützt das Forum mit einer jährlichen Spende. Ist ein Ehrenmitglied. Neu  08.09.2025 Montag, 08. September 2025 02:31
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Dominik Leinen
Beilingen
Deutschland . RP
Nach dem kurzen Abstecher in die Schweiz ging es wieder zurück nach Baden-Württemberg. Und zwar in die nach der gleichnamigen Kreisstadt zweitgrößten Stadt des Landkreises Konstanz, rund 20 Minuten von Stein am Rhein entfernt, nämlich Singen (Hohentwiel). Der in Klammern dem Ortsnamen angehängte Hohentwiel ist der 696 Meter hohe Hausberg des Ortes, auf dem sich mit der Festung Hohentwiel die größte Burgruine Deutschlands befindet. Wegen der waren wir aber nicht nach Singen gekommen, uns zog es abermals ins Industriegebiet. Dieses verfügt sogar über einen eigenen Haltepunkt an der Hochrheinbahn von Basel über Waldshut, Schaffhausen und eben Singen nach Konstanz. Anschluss an die (Badische) Schwarzwaldbahn von Offenburg nach Singen besteht allerdings nur am eigentlichen Bahnhof der Stadt gute zwei Kilometer westlich. Außerdem gibt es noch eine nicht elektrifizierte Strecke nach Etzwilen in der Schweiz - gleich neben Stein am Rhein. Die gehört einer Museumsbahn-Stiftung, welche dort Draisinen-Fahrten anbietet. Seit 2022 nutzt Stadler die Strecke aber wohl auch für Testfahrten mit neuen Fahrzeugen.

Aber zurück zu unserer kleinen BaWü-Tour. Unser Ziel wurde 2022 unweit des erwähnten Haltepunkts Singen Industriegebiet eröffnet. Rund ein Jahr hatte der Umbau der früher von einer Spedition genutzten Lagerhalle gedauert. Gründer und Betreiber des Parks ist Daniel Haymann zusammen mit seiner Frau Sybille. Haymann stammt eigentlich aus der Fitnessbranche und hatte 2007 die Fitnessstudio-Kette fitness4you gegründet. Seine zu diesem Zeitpunkt sechs Studios in der Bodensee-Region wurden 2021 an eine andere Kette verkauft und Haymann beschränkte sich auf Werbung und Raumgestaltung mit seiner Design- und Marketingagentur crazylakeheads - und eben auf den Bau seines eigenen Indoor-Freizeitparks. Inzwischen ist er zusätzlich als Vertriebsleiter von AIRIS - eine Art Spielkonsole für Fitnessstudios zum Healthgaming - dann doch wieder stärker in der Fitnessbranche involviert.

Die Parkplätze des Flipped Funpark - so der Name des Indoor-Parks - auf dem Hof vor der Halle sind kostenlos, das ist schonmal positiv anzumerken. Außer zwei die Hallenwand durchstoßende Rutschenröhren und einer kleinen Hütte mit dem Parkmaskottchen deutet hier aber wenig auf einen Freizeitpark hin. Den Eingang bildet ein von außen als rostiger Container gestalteter Gang, in dem sich auch der als zentrale Insel ausgelegte Kassenbereich befindet. Es dauerte einen Moment, bis die einzige Dame hinter dem Tresen Zeit für uns hatte und den Eintrittspreis von stolzen 19€ eintreiben konnte. Dieser Preis gilt Samstags, Sonntags, sowie an Feiertagen und in den Ferien. Unter der Woche werden 15€ fällig. Beziehungsweise je 1€ weniger, wenn man die Tickets im Voraus online erwirbt. Dafür bekommt man ein NFC-Armband, mit dem man das Einlass-Drehkreuz passieren kann. Innerhalb des Parks werden zusätzliche Ausgaben auf diesem Armband gespeichert und dann beim Verlassen des Parks abgerechnet - so wie beispielsweise auch im Rulantica.

Fotos aus dem Flipped Funpark kann ich euch übrigens leider nicht liefern - außer einem einzelnen Handy-Foto unseres Besuchsgrunds. Nicht weil ich nicht fotografiert hätte, ganz im Gegenteil. Aber zuhause musste ich leider feststellen, dass kein einziges der Bilder auf der SD-Karte gespeichert worden war. S Offenbar hatte die Speicherkarte zwischenzeitlich von mir unbemerkt ausgesetzt und einen alternativen internen Speicher besitzt die Kamera dummerweise nicht. Ich hatte noch gehofft, zumindest einige Bilder von Stormrunn3r nutzen zu können, aber der hatte im Flipped Funpark leider tatsächlich auf das Fotografieren verzichtet. Somit müsst ihr hier mit einem reinen Textbericht vorlieb nehmen. Glücklicherweise zeigte meine SD-Karte beim letzten Tagesziel dann doch wieder vereinzelte Lebenszeichen, der nächste Bericht wird also wieder mit Bildern bestückt sein.

Dabei ist das Innere der Halle durchaus sehenswert, denn man hat sich für eine wirklich gelungene Steampunk-Gestaltung entschieden. Also jedenfalls größtenteils, hier und da wurden dann doch auch wieder andere Themen eingestreut, aber zumindest ist die ganze Halle eben thematisiert. Und das eben gar nicht mal schlecht. Auch was die Flächenausnutzung angeht, kann sich das Ticiland noch eine Scheibe beim Flipped Funpark abschneiden. Wo die Halle in Stein am Rhein recht leer wirkte, kamen mir die 5.000m² hier in Singen zum Teil schon wieder überladen vor. Den größten Teil des Erdgeschosses nimmt die Jump World mit diversen Trampolinen ein. Dazu gibt es noch ein Kinder-Kletterparadies und zwei Mini-Fahrgeschäfte. Nämlich die Mini-Schiffschaukel Captain Lucky (schaut mir nach dem Mini Pirate Ship von SBF aus) und die Mini-Frisbee Santa Lucia (von den Bildern her könnte das ein 6 Seat Pendulum Ride von Sinorides aus China sein). Dazwischen befindet sich der Zugang zu einem kleinen 5D-Kino. Während sich das alles offensichtlich eher an jüngere Besucher richtet, gibt es aber auch noch die Horror-Maze Hospital, die erst ab 12 Jahren besucht werden darf. Leider machte die erst später auf, sodass wir sie nicht testen konnten. Öffnungszeiten kamen uns auch beim eigentlich Grund für unseren Besuch in die Quere. Den hinteren Teil der Halle nimmt der Kletterparcours Expedition Flippmountain ein.

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Dieser wird wiederum von der Fly-Line Dreams of Fly umrundet.


Die war nur dummerweise um 13 Uhr in eine dreieinhalbstündige Mittagspause gegangen. Als wir gegen 13:10 Uhr bei der Fly-Line eintrafen, hatten wir noch ein Kind durch die Kurve huschen sehen, das nun vom Gurtzeug entledigt wurde. Danach war dann wohl die Warteschlange abgearbeitet und es sollte erst um 16:30 Uhr weitergehen. Da war die Stimmung natürlich im Eimer. Hätte ich das vorher gewusst, wären wir zuerst hierher gefahren und dann erst zum Ticiland. Ich hab ja vollstes Verständnis dafür, wenn solche Attraktionen nicht durchgehend betrieben werden (können), aber derart lange Pausen ohne irgendeinen Hinweis dazu auf der Webseite sind doch sch***e! Smilie :18: - Dr. Weizenkeim - 87830 Zugriffe Wir hatten nach kurzer Ungläubigkeit sicherheitshalber noch eine vorbeikommende Mitarbeiterin angesprochen, wurden aber auch nur auf das Schild mit den Betriebszeiten verwiesen. Gut, jetzt muss man noch dazu sagen, dass die Zeiten nicht das einzige Problem waren. Für die Fly-Line gilt außerdem ein Maximalgewicht von gerademal 70kg, welches uns beide so oder so (ganz knapp Smilie :58: - Maxi - 389127 Zugriffe ) von der Fahrt ausgeschlossen hätte. Auch dazu hatte ich im Vorfeld nichts im Netz finden können, inzwischen wurde immerhin diese Info auf der Webseite ergänzt - die von der Wayback Machine im Juli 24 gespeicherte Attraktionsseite zeigt nur das Mindestalter, ab der nächsten Version vom November 24 steht zusätzlich das Maximalgewicht dabei.

Mit anderen Worten: Die 19€ waren für die Katz und wir schlecht gelaunt. Resigniert wurde dennoch auch der Rest des Parks noch erkundet. In der Nähe der Fly-Line führte uns eine Tür in den Außenbereich, der im Grunde lediglich ein abgetrennter Teil des Hofs mit dem Parkplatz vor der Halle ist. Hier war schon vor der Eröffnung des Parks eine Erweiterung angekündigt worden, die auch eine richtige Achterbahn enthalten sollte. Davon ist allerdings nach wie vor nichts zu sehen, ebenso wenig wie vom für 2023 angekündigten Robot Fighter - ein Überschlags-Fahrgeschäft aus China. Die für 2024 angekündigte Neuheit Saw - The Ride hatte immerhin schon einen vorgesehenen Standplatz und der Wartebereich existierte auch schon. Das eigentliche Fahrgeschäft - einer der aus RCT bekannten Weltraumringe, allerdings mit einer Gondel für 6 Personen - fehlte aber noch. Inzwischen soll die Eröffnung im Herbst 2025 stattfinden. 2026 soll im Außenbereich dann Balamba eröffnen, ein neuer Themenbereich mit Bumper Boats, Kinder-Freifallturm und einem weiteren Kletter-Parcours. Es werden sogar schon Tickets für die Eröffnungsfeier angeboten. Bei unserem Besuch bestand der Außenbereich dagegen noch aus einer wenig anschaulichen Asphaltfläche. Einzige Attraktion war das Labyrinth, welches aber auch nur aus hohen Holzwänden bestand. Hier und da waren die Gänge zudem mit ein paar (zum teil durchaus lustigen) Hindernissen versehen. Da sind wir tatsächlich eine zeitlang durchgeirrt, aber so interessant ich die ein oder andere Idee auch fand, insgesamt war der Außenbereich ganz klar der Schandfleck des Flipped Funparks. Die ersten Baubilder von Balamba zeigen aber, dass sich das definitiv ändern wird.

Zurück im Innenbereich nahmen wir die Treppe zur Galerie über der Trampolin-Anlage. Dort führt ein Kletternetz zum Einstieg der erwähnten Rutschen an der Außenwand der Halle. Wenn wir schon die Fly-Line nicht nutzen konnten, wollten wir wenigstens die einmal mitnehmen. Das Layout ist aber leider sehr simpel. Der Einstieg führt aus der Halle raus, dann biegt man direkt nach links ab, rutscht gerade an der Außenwand der Halle entlang eine Etage nach unten und biegt dann mit einer weiteren Linkskurve wieder in die Halle ein, wo sich auch schon der Ausstieg befindet. Neben dem Rutscheneinstieg gibt es im Obergeschoss der Halle zudem noch einen weiteren Kinderspielbereich und verschiedene - sehr schön gestaltete - Räume, die man für Geburtstage oder andere private Feiern mieten kann. Auch einen größeren Gastronomie-Bereich findet man dort. Und im Keller verstecken sich noch Kinderkarts und ein VR Room, wo man mit VR-Brille auf Motion Seats platziert wird. Damit das hier nicht ganz so trocken wird und ihr ein paar optische Eindrücke des Flipped Funparks bekommt, verlinke ich mal noch ein Fremdvideo:

Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.



Nachdem wir den Park soweit erkundet hatten, begaben wir uns wieder zum Ausgang. Schließlich hatten wir noch eine gute Stunde Fahrt zu unserem letzten Tagesziel vor uns. Die Dame an der Kasse war allerdings mit einer größeren Gruppe gerade ankommender Besucher beschäftigt und bemerkte nicht, dass wir verzweifelt versuchten, den Park zu verlassen. Vom Aufbau der Drehkreuze war es offenbar vorgesehen, dass man auch in dieser Richtung nochmal sein NFC-Armband scannen musste. Der Scanner zeigte jedoch keinerlei Reaktion und das Drehkreuz blieb starr. Andere Möglichkeiten, um rauszukommen, sahen wir nicht. Stormrunn3r verlor recht bald die Geduld, legte sein Band auf den Tresen und hüpfte einfach über das Drehkreuz hinweg - da wir innerhalb des Parks nichts konsumiert hatten, war ja auch nichts abzurechnen. Ich zögerte noch kurz, tat es ihm aber schließlich gleich. Und es interessierte einfach niemanden... Smilie :282: - soundmachine - 515377 Zugriffe


[b]Fazit:[/upic] Obwohl der Flipped Funpark optisch tatsächlich zu überzeugen wusste, war der Frust über die nicht fahrbare Fly-Line leider ein herber Dämpfer an diesem Tag. Alleine die - inzwischen auf der Webseite ergänzte - Angabe des Maximalgewichts hätte uns einiges an Ärger und Zeit (und 19€) erspart. Das Konzept dieses Parks blieb uns zudem ein Rätsel. Der Hauptfokus liegt eindeutig auf Familien mit kleineren Kindern (und die werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen), gleichzeitig wirbt man aber groß mit Horror-Maze und Saw. Mag ja sein, dass man auch für ältere Besucher etwas bieten möchte, aber muss es dann unbedingt Horror sein? Da fehlt irgendwie noch etwas dazwischen. Der nun im Ausbau befindliche Außenbereich scheint dagegen wieder deutlich familienfreundlicher zu werden. Mal sehen, ob irgendwann tatsächlich noch die richtige Achterbahn kommt. Dann gebe ich dem Flipped Funpark wohl nochmal eine Chance.
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